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- NARRATIVE
- Bonn, den 15. Mai 1961
- Lieber Fritz1.
- Seit acht Tagen sind wir in Bonn und fühlen uns hier eigentlich recht wohl.
- Wir sind erst mit dem Auto nach Heidelberg gefahren und haben dort Freunde besucht und von dort habe ich Dir auch eine Ansichtskarte geschrieben. Glücklicherweise ist das Wetter jetzt sehr schön. Es hat furchtbar geregnet, als wir in Bremerhaven ankamen. Unsere Kisten, Bilder und Teppiche sind endlich eingetroffen und wir haben uns jetzt sehr gemütlich eingerichtet. Leider müssen wir in.der amerikanischen Siedlung wohnen. Die Wohnungen sind sehr schön und gross, - aber es ist eben "Klein-Amerika" und nicht Deutschland. Allerdings muss ich im Büro fast nur deutsch sprechen. Ich arbeite in der Visa-Abteilung und stelle Visen aus. Für meine Frau ist es etwas schwieriger. Sie kauft natürlich in der "Commisary" ein und spricht fast den ganzen Tag nur englisch. Die Kinder wollen wir in eine deutsche Schule schicken, damit sie gut deutsch lernen und deutsche Freunde finden. -Wir wollen uns ein Theater-Abonnement nehmen und viel ins Theater und in die Oper gehen. Im Sommer wollen wir oft mit dem Auto in die Umgebung fahren. Vieles ist neu für uns; wenn wir uns etwas besser hier eingelebt haben, schreibe ich Dir aus führ1iche r. Ich hoffe, dass es Dir und Deiner ganzen Familie gut geht und dass Ihr uns auch bald einmal schreibt. Grüss' bitte Alle herzlich von uns.
- Viele Grüsse
- Dein Bill
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- ausstellen issue herzlich cordially
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